Ausbildung für Führungskräfte in Afrika und im Mittleren Osten

Durch den „Augustinusfonds“ unterstützt die ETF theologische Ausbildung und Forschung im Mittleren Osten und in Nordafrika. Begabte Studenten und Dozenten aus diesen Regionen können aus diesem Fonds Unterstützung erhalten, wie etwa für Studiengebühren, Literatur und
Lebensunterhaltskosten. Der Fonds kann auch zur Veröffentlichung relevanter Forschungsergebnisse beitragen. Im folgenden Test stellt sich ein Stipendiat des Augustinusfonds, Emile Ndoricimpa vor. Er ist Pastor in der Reformed Episcopal Church of Burundi und studiert seit diesem Jahr an der ETF. Er absolviert ein vollzeitliches Masterstudium mit dem Schwerpunkt „Religious Studies & Education“.

emile„Meine Aufgaben in der Kirche sind hauptsächlich Evangelisation und Unterricht für die Jugendlichen. Daneben bin ich seit 2005 Kaplan an der Universität Lumière in Bujumbura (ULBU). Dort arbeite ich im akademischen Sekretariat mit und unterrichte ich an der theologischen Fakultät. Ich bin froh, dass ich an der ETF studieren kann. Die Vision der ETF spricht mich besonders an. Diese Ausbildung findet auf hohem Niveau statt und die Mitarbeiter und Mitstudenten haben einen lebendigen christlichen Glauben.

Ich glaube, dass ich durch die akademische Zurüstung, die ich hier bekomme und durch die geistliche Entwicklung die mir hier ermöglicht wird, mir diejenigen Kompetenzen aneignen kann, die ich brauche, um meiner Kirche und meinem Volk in Burundi zu dienen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Pastor oder Bischof in den protestantischen und reformierten Kirchen in Burundi mit einem Doktortitel. Es gibt auch wenige mit einem Masterabschluss, der zum theologischen Unterricht und zur Beaufsichtigung von Forschungsprojekten qualifiziert.

Das nationale Reglement in Burundi legt fest, dass ein Masterabschluss nicht ausreichend ist, um Bachelorstudenten im zweiten und dritten Jahr zu unterrichten. Christliche Einrichtungen haben nur begrenzte Mittel und müssen Dozenten, Dekane und Rektoren unter katholischen Priestern, im säkularen Bereich, oder aus dem Ausland rekrutieren. Mein Gebet ist, dass ich eines Tages die nötige Qualifikation erwerbe, um Unterricht zu geben, Forschungsprojekte zu begleiten und andere akademische Lehrer zu unterstützen. Ich hoffe, dass es mein Studium an der ETF mir ermöglicht diesen Traum zu erreichen. Mit Gottes Gnade ist alles möglich.“

Wenn Sie speziell für den Augustinusfonds spenden möchten, geben Sie bei der Überweisung bitte den Vermerk „Augustinusfonds“ an. Vielen Dank! 

 


Ein neuer Doktorand der ETF stellt sich vor: Daniel Gleich

s200_daniel.gleichKannst Du Dich kurz vorstellen?
Ich bin in Speyer geboren und auch in dieser Umgebung aufgewachsen. Nach meiner Schulzeit habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker durchlaufen und dann noch 4 Jahre in diesem Beruf weiter gearbeitet. Im Sommer 2009 bin ich in die Schweiz umgezogen, um am Theologischen Seminar St. Chrischona (bei Basel) Theologie zu studieren. Das Masterstudium habe ich dann ab 2013 in St. Louis (USA) am Covenant Theological Seminary absolviert. Seit Januar 2015 bin ich mit meiner Frau und inzwischen drei Kindern wieder zurück in Deutschland.

Warum hast Du dich für die ETF entschieden?
Schon während meines Studiums auf St. Chrischona habe ich immer wieder von Prof. Dr. Armin Baum und seiner Arbeit gehört und auch, dass er mit der ETF verbunden ist und dort Doktoranden betreut. In meiner Zeit in St. Louis hatte ich ein Gespräch mit einem Abgänger vom Wheaton College, der mir davon erzählte, dass die ETF in Wheaton einen sehr guten Ruf hat. Zu jener Zeit hatte ich mich zwar schon für das Doktoratsprogramm an der ETF beworben, aber dieses Gespräch hat mich nochmals ermutigt und mich in meiner Entscheidung bestätigt.

Womit wirst Du Dich voraussichtlich in Deiner Dissertation beschäftigen?
Zurzeit prüfe ich, ob es ein Thema in der Auslegung der Texte zu Jesu Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Sündern gibt, das sich für eine Dissertation eignet. Diese Texte faszinieren mich besonders, weil darin deutlich wird, dass Jesus den Überblick über die jeweilige Situation hat, sich aber dabei auch um alle Menschen aus den verschiedenen Gruppen zutiefst bemüht. Zugleich sind diese Texte für mich auch eine Herausforderung, weil ich die Zusammenhänge, zwischen seinem jeweils spezifischen Handeln und seiner größeren Sendung und Botschaft immer wieder nur in Ansätzen erahne. Deshalb hoffe ich, dass ich in einer längeren Arbeit zu den Texten über Jesu Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Sündern mich ganz grundsätzlich damit auseinandersetzen kann, wie Jesu Handeln in diesen Situationen mit der besonderen Heilszeit seiner Wirksamkeit in Galiläa, Samaria und Judäa zusammenhängen und welche ethischen Konsequenzen aus diesen Texten auch für die Nachfolger Jesu entspringen.